Hearty Rise Valley Hunter: Der Barsch - Allrounder unter den Spinnruten?

“Ist das etwa die eine? Die eine Rute, die alles kann? Ein echter Allrounder für Barsch?”
Brudis, ich weiß gar nicht mehr, wie oft man mich das gefragt hat. Gegenstand des Kreuzverhörs: die Hearty Rise Valley Hunter 712ML... Eine wahnsinnig schöne Spinnrute, die schon beim ersten Wedeln rote Herzen in meine Pupillen gezaubert hat! Alter Schwede, designtechnisch ist das für mich absolute Champions League. Schwarz, grau, gold. In perfekter Harmonie. Wenn es den goldenen Schnitt wirklich gibt, hier findest Du ihn!
Dazu ein schneller Blank, ein Wurfgewicht bis 14 Gramm und 2,17m lang. Klingelts? Das schreit doch förmlich nach Barsch. Geschrien habe ich auch! ICH WILL DIESE RUTE! Schon lange träumte ich davon, nicht mehr mit unzähligen Ruten ans Wasser zu müssen. Eine für Dropshot, eine fürs Jiggen, eine für Finesse...usw usw usw. Darauf hatte ich keine Lust mehr. Eine Rute plus Tasche und ab ans Wasser…so muss das sein. Gerade für die kurzen Trips war das mein erklärtes Ziel. Und der Barsch eh mein Zielfisch numero uno. Kurz: die Valley Hunter musste einfach her.
“Aber ist die Valley Hunter nun der heiß ersehnte Barschallrounder???!!!”
Brudi, Geduld. Lass mich etwas ausholen. Wie oft haben wir solche Versprechen schon gehört...Was heißt denn überhaupt Allrounder? Kann eine Rute alles können? Was soll die überhaupt können? Fragen über Fragen. Kopfkratzen. Stirnrunzeln.
NEIN! Eine Rute muss nicht alles perfekt beherrschen. Aber die wichtigsten Angeltechniken auf Barsch sollte sie schon sehr gut mitmachen. Nur so verdient sie das Prädikat “Barsch-Allrounder”! Das ist für mich ganz klar das Jiggen, Dropshoten, Texas/ Carolina und das Angeln mit Hardbaits bzw. Chatterbaits. Wenn sie das wirklich mitmacht...dann verleihe ich der Valley Hunter die fisherino-Allrounder-Krone (okay, sowas gibt es jetzt einfach mal).
Die Valley Hunter 712ML im Praxistest
Genug gesabbelt. Lassen wir die Facts mal sprechen!
Wenn ich eines bei der Valley Hunter sofort begriffen habe, dann ist es das: die Rute kann mehr als 14 Gramm ab! Beim Jiggen mit 5 Gramm Jigkopf geht es schon gut los, ab 7 Gramm saust der Köder spürbar weiter durch die Lüfte.
Bei 12 und 14 Gramm konnte ich olympischen Speerwerfern Konkurrenz machen. Alter, das Teil ist nicht aufzuhalten! Technisch soll das durch den NET-V 3 Blank möglich sein… Und das glaube ich sofort.
Ohne Witz, die Wurfweiten sind wirklich mega krass. Dabei ist die Rute nicht zu lang und genau in meinem Wohlfühlbereich von 2,10 bis 2,20m.
Fairerweise knallt die Peitsche aber nur im oberen Drittel des angegeben Wurfgewichts die Köder auf Monddistanz. Bei 4 Gramm Gesamtgewicht am Snap brauchst Du nichts Oberkrasses erwarten. Einen guten Job wird die Valley Hunter aber auch dann liefern.
Die nächste Erkenntnis: Jiggen kann sie. Die Übertragung ist voll da. Mit Tungstengewichten spüre ich jedes noch so kleine Steinchen am Gewässerboden. Der Blank ist schnell, aber nicht der allerschnellste des Universums. Gut, die Peitsche soll ja auch keine reine Jigge sein! Beim Testfischen am Hollands Diep konnte ich aber einige Zander beim Jiggen überlisten. Das ist auch kein Problem.
Besonders geil: die Aktion ist progressiv. Das heißt bei leichter Belastung hat die Rute eine Spitzenaktion und geht bei höherer Belastung in eine gut federnde Kurve über. Das schützt besonders vor Aussteigern bei den etwas weicheren Barschmäulern. Und in so eines wurde mein 3 Inch Shad von einer 41er Kirsche gesaugt! BÄMM! Biss sauber übertragen, Anschlag sitzt, dem Fisch im Drill keine Chance gelassen. PUNKTLANDUNG! Spätestens da war es Liebe. Die Valley Hunter hatte voll bei mir eingeschlagen.
Als dann noch beim Faulenzen ein 75er Hecht an der 3kg geflochtenen Schnur sicher ins Boot kam, war es besiegelt: dieser Blank ist bombe! Mit dem kannst Du sehr fein fischen, ohne Dir Sorgen machen zu müssen. Und ich liebe es fein as f*ck…! ;-)
Dieser 41er Barsch war für die Valley Hunter kein Problem.
Mein Fazit zur Valley Hunter
“Aba wat ist denn nu mit de Vielseitischkeit??”
Brudi, okay. Ich löse auf. JA, das Teil ist ein mega Barsch-Allrounder!
Dropshot läuft super & selbst jeder zuppelnde Grundelbiss wird fein ins Handteil übertragen. Ab 7 Gramm wird es beim Dropshot spaßig, der Optimalbereich liegt aber so bei 10-14 Gramm. Texas- & Carolinarig gehen dann ab 10 Gramm fantastisch von der Hand.
Chatterbaits & Crankbaits laufen auch wie geschmiert. Die Spitze der Valley Hunter ist eben nachgiebig genug, um Hardbaits sauber fischen zu können & dem Fisch es möglichst einfach zu machen, den Köder einzusaugen. So soll es beim Barschangeln sein! Klar, beim Jiggen am oberen Wurfgewichtslimit und darüber hinaus wirst Du schon mehr pumpen müssen, um den Köder schnell vom Gewässergrund nach oben schießen zu lassen. Nicht mehr ideal, geht aber noch. Irgendwo muss eine Allrounderin eben auch Abstriche machen!
Da ich mich beim Jiggen aber hauptsächlich im Bereich 3 Inch Ködergröße und 5 bis 10 Gramm Jigkopf bewege, fällt mir das fast nie auf. Will ich leichteres Dropshoten und Finesse, greife ich dann doch lieber zur Hearty Rise Rock’n Force mit Solidtip. Für alles andere ist die Vally Hunter aber meine erste Wahl! Da hänge ich einfach alles in den Snap & ich fange meine Fische. Und derben Spass macht es auch.
In Verbindung mit einer 2500er Stradic und der Sunline Siglon PE X8 8lb habe ich meine Traumkombo eines Barschallrounders gefunden. Ja, hier stimmen die Versprechen: die Peitsche kommt mit so ziemlich allem klar & drillt jeden Fisch sicher aus. Für mich, der auch oft als Uferangler unterwegs ist, sind die beeindruckenden Wurfweiten ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Faktor. Makellos verarbeitet ist das Teil zudem auch.
Was soll ich noch groß sagen, Brudi?! Ich erteile eine klare Kaufempfehlung. Die Hearty Rise Valley Hunter ist fisherino trusted!
Edel. Schick. Hochwertig. Wer kann da widerstehen?!